Überflüssige Dinge bremsen unser Leben aus. Wir können keine Idee in die Tat umsetzen, wenn wir umgeben sind von Objekten, um die wir uns eigentlich kümmern sollten oder uns den Weg versperren. Wenn’s ganz schlimm wird, mistet man wieder einmal aus – nur um einige Monate später festzustellen, dass wieder genauso viel Kram den Wohnraum füllt. Hier setzen die Simplify Komplizen mit Rat und Tat an.
«Es ist die Denkweise, die man zuerst verändern muss», weiss Marisa Gut, Simplify Komplizin, aus eigener Erfahrung. Für sie war es immer Zeitverschwendung, die Dinge wieder an ihren Platz zu verräumen. Dass ein jedes Ding seinen fixen Platz haben sollte, davon wusste sie erst recht nichts. «Wie so viele sagte ich mir: ‚Ich bin halt eine Chaotin‘, zuckte mit den Achseln und ging davon aus, dass da wohl nichts zu machen sei». Erst im Zusammenleben mit ihrem Mann erlebte sie Tag für Tag, dass es auch anders geht. Er habe mit Leichtigkeit seine Dinge verräumt, und habe dabei nie gestresst oder überfordert gewirkt. «Er hat eine ganz andere Haltung den Dingen gegenüber, als ich es hatte». Gut fand mit der Zeit heraus, dass ihr Mann sich genaue Gedanken machte, welches Objekt, Kleidungsstück etc. er brauchte und kaufte. Fand er etwas in der Wohnung, das er nicht mehr brauchte, gab er es bei nächster Gelegenheit ins Broki oder in die Kleidersammlung. «So kam es aber auch, dass er eines Frühlings plötzlich merkte, dass er keine einzige kurze Hose mehr besass», schmunzelt Gut.
Die wertschätzende Haltung Dingen, Objekten und Kleidungsstücken gegenüber färbte über die Jahre auf Marisa Gut ab. Sie genoss es, ihre drei Chaos-Haufen zu eliminieren (einer neben dem Kleiderschrank, einer auf dem Bürotisch – und der dritte, daran kann sie sich gar nicht mehr erinnern, wo der war). Erst da habe sie gemerkt, wie viel Energie ihr der ganze Plunder geraubt hatte. «Irgendwann kam bei mir der Wunsch auf, diese Erfahrung mit anderen zu teilen – als Simplify Komplizin», erklärt Gut die Entstehung ihres Startups. Was sie als Coach besonders auszeichnet ist, dass sie beide Seiten kennt: Zum einen das überfordernde Chaos, zum anderen das souveräne, zufriedene Leben. Sie weiss, wie schwer es ist, sich von Dingen zu trennen, in denen man noch Verwendungspotential sieht, oder die mit Erinnerungen verbunden sind. Und sie weiss auch, dass es sich lohnt, sie trotzdem loszulassen: «So bekommen wir Platz fürs Wesentliche: Menschen, Ideen, Erlebnisse».